By Franz A. Hamburger
Kenntnisse auf dem Gebiete der Physiolo ie gehoren zum Bildungsgut des Arztes, ja jedes Naturforschers. Das hier be handelte Thema ist sogar oft Gegenstand von Fragen, die der Laie an den Arzt richtet und die der Arzt manchmal nicht be friedigend beantworten kann. Der Verfasser hat sich deshalb be muht, bei aller Knappheit der Darstellung auch dem fachlich Uneingeweihten verstandlich zu bleiben. Dies um so mehr, als, las Thema einen Ausschnitt aus der Sinnesphysiologie betrifft, der die Augenheilkunde, die innere Medizin und die Neurologie, ja seihst die Physik und die Philosophie miteinander vereinigt. Es ist der Ehrgeiz des Verfassers, auch bei dpn Anhangern die;;er Disziplinen auf Interesse zu stossen. Die Studie stellt die Zusammenfassung von Arbeiten dar, die der Verfasser im Dienste der Deutschen Kriegsmarine in den Jahren 1942 bis 1945 ausgefuhrt hat. Sie gingen zu einem Teile auf Veranlassung und Anregung des Herrn Doz. Dr. E. He i n si u s zuruck, der mit Herrn Hofrat Prof. Dr. A. v. T s ehe r m a ok - S e y sen e g g eine eigene sinnesmedizinische Abteilung einge richtet hatte. Die Versuche dienten praktischen Gesichtspunkten. fuhrten aher zu Ergebnissen, die die Theorie des Lichtsinns nicht unwesentlich beeinflussen. In den drei Jahren entstanden etwa zehn Berichte, die bisher nicht veroffentlicht wenlen konnten
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Ihre Ursachen sollen unten näher hetrachtet werden. 3. Die Leuchtfarbentafel von v. T s ehe r m a k - S e y sen e g g und He ins i u s. ) Die Beohachtung, daß die Sehleistung am N. W. G. durch richtige :Fixation und deren Ühung so stark verbessert wird, veranlaßte v. T s ehe r m a k zu dem Vorschlag, ähnliche Ühungen mit kleinen Leuchtfarhentäfelchen anzustellen. Eine runde Tafel von ca. 10 cm Durchmesser ist mit Leuchtfarhe (Zinksulfid) hestrichen und trägt in der Mitte einen mit schwarzer Farhe aufgetragenen Buchstahen oder L.
Bei den meisten jüngeren Leuten ist der Anstieg bis zur Sehschärfe 0,4 (i = 1) mit Adaptationsheginn ungemein rasch. Die Sehschärfe 0,4 wird manchmal schon nach 12 Sekunden erreicht, erst dann wird die Kurve flacher. Frühes Einseßen und steiler Anstieg zu Beginn müssen nicht auch zu besseren Leistungen am Ende führen, später einseßende Adaptation erreicht manchmal Das Nyktometer von Comberg. 37 höhere Endstufen. Übereinander gezeichnete Kurven überschneiden sich (Abb. 5), der Kurvenlauf ist individuell.
T s ehe r m a k (4) und mit ihm H ein si u s hahen deshalh eigene Geräte zur Ühung im peri· pheren Sehen entwickelt. Anf die von den Autoren angegehenen Leuchtfarhen· tafeln als Geräte zur Prüfung der Dämmerungssehschärfe WÜ'd unten gen au ein· gegangen. Die Anwendung der Tafeln ließ die Ühungsfähigkeit des Dämme· rung"ehcll3 deutlich erkennen. Gerade hier aber fiel auf, daß die Ühung mit einer soldlen Tafel noch lange nicht bedeuten muB, daß der Betreffende nun auch im FreieIl Ohjekte leicht auffinden könne.
